PLATZ 10

Die induratio penis plastica, auch Peyronie-Krankheit genannt, gehört zu den seltenen Fibromatosen.

Dieser Oberbregriff umfasst eine heterogene Gruppe von gutartigen Wucherungen, welche das Bindegewebe betreffen. Bekanntere Fibromatosen sind der Morbus Dupuytren (Handflächen) und den Morbus Ledderhose (Fußsohle).

Im Falle der i.p.p. kommt es zum Befall der Hüllle beider Schwellkörper des Penis, der corpora cavernosa, Durch die nur einseitg gelegene Verhärtung des Bindegewebes kommt es zu einer Posthornartigen Verkrümmung des Penis wärend der Erektion.

Ein normaler Geschlechtsverkehr ist dann in der Regel nicht mehr möglich.

Google liefert hierzu schönes Bildmaterial.

Eine operative Korrektur ist dann meistens Angezeigt. Eine rein medikamentöse Therapie existiert nicht. Entzündungshemmende Mittel wie Glucocorticoide können helfen, ändern aber nichts am fortlaufenden Umbauprozess.

Die Krankheiten Top 10 befasst sich mit 10 ausgesuchten Krankheiten, die ich aus dem einen oder anderen Grund für erwähnenswert halte. Die Schicksale, die dahinter stecken, werden von der Gesellschaft ausgeklammert und werden kaum wahrgenommen. Sie sind die stillen Dramen, die sich abseits der Oberfläche abspielen.

NEU!!!! GROSSE SERIE

Sie möchten Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen? Dann ist die neue Schulmedizin-Serie von krank.twoday.net genau der richtige Ratgeber für Sie. Denn in der neuen Serie berichten keine bezahlten Pseudo-Experten aus ganz Deutschland, sondern Zeugnisse aus dem wahren Leben, untermauert durch handfeste Studienergebnisse, über die Erfolge der modernen Medizin.

Ich habe keine Schleichwerbung nötig

Ich bin kein Produkt-Manager!

Erfahren Sie hier, woruber tausende Forscher weltweit forschen und was Ihnen wirklich hilft!!

H.M.

Sie möchten Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen? Dann ist die neue Homöopathie-Serie von BILD genau der richtige Ratgeber für Sie. Denn in der neuen sechsteiligen Serie erklären Experten aus ganz Deutschland die Geheimnisse dieser sanften Medizin.

Ja, BILD beglückt uns mit seinem 6-Teiler zu Homöopathie! Hurra! Endlich erzählen sie uns mal wieder was von "sanfter Medizin" ohne "Chemie"...

Hallo? Ihr Knalltüten?

Ist euch Leuchten eigentlich schon einmal aufgegangen, das die körperliche Komponente unseres Daseins 100% Chemie ist? Wir sind - körperlich gesehen - nichts anderes als ein Zellhaufen mit augeklügelten Fähigkeiten zur Zellkommunikation, ob durch Kanäle, Nerven oder Hormone. Das alles basiert auf reinen chemisch-physikalischen Prinzipien und hat nichts mystisches an sich.

In sofern müsste doch Schulmedizin (natürlich immer gleich zu setzen mit "Chemie", "Pillenmedizin", "Apparatemedizin" etc...) absolut goldrichtig liegen - heilt sie doch Gleiches mit Gleichem...

Dass eure beschissenen Kügelchen "sanft" sind, hat nur damit was zu tun, dass ihr die Dinger soweit runter Verdünnt, dass vom eigentlichen Wirkstoff nichts mehr übrig bleibt. Ich kenne Homöopathie-Gläubige, die verkonsumieren ein Flacon mit Globuli innerhalb eines Vormittages! Versucht das mal bitte nicht mit einer Packung Paracetamol!!!

Allein der Preis scheint sich der Verdünnung widersetzten zu können.

Achtung gleich gibt's was lusitges zum Thema Kopfschmerzen!

Erst pocht es, dann hämmert es – und schließlich dröhnt nur noch eine Frage durch unser Hirn: Wie stelle ich diesen verdammten Schmerz in meinem Kopf ab?
Aspirin! Klar. Wird’s heftiger, gibt’s auch Stärkeres. Triptane, zum Beispiel, bei Migräne. Klassische Schmerzmittel. Voll konzentrierte Chemie, die aggressiv den Schmerz niederkeult und betäubt.

Wunderbar! Was sagt uns denn eigentlich dieser kurze Ausschnitt?

Klassische Schmerzmittel. Voll konzentrierte Chemie, die aggressiv den Schmerz niederkeult und betäubt.

Die "voll konzentrierte Chemie" hat also ihr Ziel erreicht. Kopfschmerz weg, Patient beschwerdefrei.

Gesundheits-"Expertin" KATRINA HEYSE war wohl nicht mal in der Lage, ein paar Nebenwirkungen der "voll konzentrierten Chemie" aufzulisten, um ihrem Geschreibsel auch nur ein klein wenig Glaubwürdigkeit zu verleihen:

Also hier mal ein paar Nebenwirkungen zu den genannten Wirkstoffen (Quelle: Karow/Lang, Alllgemeine und Spezielle Pharmakologie, 2005):

Aspirin

• Ulkusneigung, schlecht Magenverträglich
• häufig Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt
• Reye-Syndrom: Hirnerkrankung durch Leberversagen bei Kleinkindern. 1/3 der Fälleverlaufen tödlich. KEIN ASPIRIN/ASS an KLEINKINDER! Hab einen solchen Fall bei einer Sektion selbst miterlebt. Gibt es heute noch häufig.

Triptane

• Herzdurchblutungsstörungen bis hin zum Herzinfarkt
• Schwindel, Benommenheit
• medikamentenbedingter Kopfschmerz(!)

Hey ihr BILD-Gesundheitsamateure. Mit den Hintergrundinfos sieht eure Homöopathie-Kacke doch gleich noch viel besser aus!

Nur WIRKT SIE NICHT! Nein, noch viel schlechter als die klassischen Mittel! Die Homöopathie ist bis heute eine einwandfrei glaubwürdige und nach allen Regeln der Wissenschaft angefertigte Studie schuldig geblieben.
Ihr seid parasitäre Nutznießer des Placeboeffektes und verkauft euch als "sanfte" Medizin. Homöopathen sind Heuchler und ganz arme Würstchen.
Vor knapp 100 Jahren liefen Scharlatane durch Europa, die wegen des befürcheteten Weltunterganges beim Besuch des Halley Kometenan die leichtgläubige Bevölkerung "Anti-Kometen-Pillen" verkauften. Homöopathen stehen dem in nichts nach.

Und BILD kennt man ja, wenn man BildBlog liest.

H.M.

Heute große Meldung in "Spiegel Online: Superbakterien: Keim lässt Menschen lebendig verfaulen

Spiegel Online schlägt Alarm, denn scheinbar ist in den USA eine regelrechte Pandemie Methicillin-resisterter Keime der Gattung Staphylococcus Aureus, im Allgemeinen MRSA abgekürzt, unter der nicht-hospitalisierten Bevölkerung ausgebrochen.

MRSA ist tatsächlich ein Problemkeim, den es auch in einigen deutschen Kliniken leider zu häufig gibt. Dieser Keim - ein ehemaliger, harmloser Hautkeim - mutierte über die Jahre unter der Behandlung mit Antibiotika zu einem zunehmenden Problem. Mittlerweile gibt es mannigfaltige Resistenzen gegen die meisten gängigen Antibiotika. Zwar ist er nicht der einzige Keim, der Resistenzen aufweist, jedoch macht er in der Praxis die meisten Probleme.

Noch sprechen die meisten MRSA auf das sogenannte Reserveantibiotikum Vancomycin an. Die Betonung liegt auf noch.

Während man in Deutschland mit dem Verschreiben von (Reserve-)Antibiotika weiterhin eher restirktiv vorgeht, so schießen amerikanische Ärzte oft mit Kanonen auf Spatzen: sie verschreiben bei jedem noch so banalen Infekt - zudem meist viral bedingt - ihren Patienten Antibiotika. Meist sind darunter Reserveantibiotika wie etwa Vancomycin, dessen Einsatz eigentlich einer strengen Indikationsstellung unterliegen sollte.

Da Ärzte in den USA jedoch stets damit rechnen müssen, dass sie, sollte sich nun doch ein bakterieller Infekt bei einem Patienten ohne Antibiose manifestieren, auf Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagt werden könnten, ziehen sie es vor, ihren Patienten lieber "mehr als nötig" zu geben.

Dass dies das Aufkommen von weiteren Resistenzen begünstigt, ist einfach nach zu vollziehen.

So und jetzt mal zum Spiegel Online: Natürlich ist nicht der MRSA gemeint, sondern der VRSA (dieser Staph. Au. ist gänzlich gegen Vancomycin resistent), denn der MRSA ist seit über 20 Jahren bekannt und daher kein großer Aufreger mehr. Und sein Auftreten außerhalb der Klinik sollte auch nicht zu sehr in Erstaunen versetzten, ist der Staph.Au. doch ein typischer Trocken- und Staubkeim, der längere Dürreperioden problemlos übersteht.
Eine Vorstufe des VRSA gibt es schon länger in der VISA-Variante (eher schlecht, aber immer noch auf Vancomycin ansprechender Staph. Au.) bereits hier in Deutschland.

Von einer Pandemie kann indes keine Rede sein, noch kann man nicht von einem Ausbruch sprechen. Außerdem unsterschlägt Spiegel Online die Tatsache, dass bereits neuere Antibiotika kurz vor ihrer Zulassung stehen und dem Vancomycin vielleicht bald schon zur Hilfe kommen könnten.
Der Kampf mit Antibiotika gegen Bakterien ist sowieso schon immer auch zeitgleich ein Wettlauf gegen die Resistenzen gewesen. Das hat sich bereits kurze Zeit nach erstmalig breiten Einsatz des Penicillins im 2.Weltkrieg und in der Nachkriegszeit gezeigt.

Nichts wirklich aufregendes also.
Um das ganze doch noch ein wenig zu würzen, musste die Journalistin natürlich Schreckensbilder malen:

Zitat: innerhalb weniger Tage schwillt die Haut an den betroffenen Stellen an, wird heiß und wirft Blasen. Irgendwann wechselt die Farbe von rot zu schwarz - die Betroffenen fangen an zu faulen. Jeder fünfte Patient stirbt. Auch die Behandlung der sogenannten nekrotisierenden Fasziitis klingt wenig verlockend: Das infizierte Fleisch muss vollständig herausgeschnitten werden. Manchmal werden auch ganze Gliedmaßen entfernt.

So what? Willkommen im Alltag der Patienten mit Typ 2 Diabetes Mellitus und peripherer Arterieller Verschlußkrankheit! Denen faulen die Gliedmaßen auf fast gleiche Art ab! Schlimmer noch: bei ihnen besteht kaum Aussicht auf Heilung, da die Grunderkrankung meist irreversibel fortgeschritten ist!

Wer sich für medizinische Fragen interessiert sollte lieber auf qualitiv hochwerigere Seiten umsteigen wie etwa den Infoseiten des RKI für Fragen zu Infektionskrankheiten. Oder gleich PubMed.

Vielleicht sollte sich Autorin Kristina Patschull mal lieber von solchen "heißen" Themen wieder entfernen und weiterhin über Was Muscheln hart macht und Plaudern wie die Delphine schreiben...

Zu viel Kaffee...

DEMNÄCHST HIER: die TOP 10 der Krankheiten, die Sie sich besser nicht zulegen sollten!

"Ärzte schütten Medikamente, von denen sie wenig wissen, zur Heilung von Krankheiten, von denen sie weniger wissen, in Menschen, von denen sie nichts wissen." (Voltaire)

Sind Sie krank?

Ich hoffe doch nicht! Hoffentlich sind Sie, geneigter Blogleser, bei allerbester Gesundheit! Und wenn Sie sich einmal krank fühlen sollten, dann könnten Sie ja mal zum Arzt gehen.

Aber ich möchte Sie nicht gleich verunsichern! Meine Absicht ist es, einen kritisch-ironischen, manchmal vielleicht etwas zynischen Blick auf die Welt der Medizin zu werfen.

Ich wünsche Ihnen einen erquicklichen Aufenthalt!

H.M.